Hamburg, St. Pauli.
Die hohe Mauer lässt kaum vermuten, dass hinter ihr eine Kirche auf Besucher warten könnte. Das Tor mit lanzenartigen Spitzen geschlossen. Eine Art Kachel mit Sinnspruch ist in die Mauer eingelassen. „Es gibt nichts, womit Jesus nicht fertig wird.“ Jemand hat das mit einem Graffiti kommentiert. „Doch, mich!“ Wer das an die Wand gesprüht hat, muss befürchten, dass man ihn oder sie vergessen hat. Gut, dass sich dieser Mensch in Erinnerung bringt. Zwei Worte, die auf mich wirken wie ein Gebet.
Der eingemauerte Sinnspruch soll sicher ein Trostwort sein. Dagegen tröstet mich der Gedanke, dass Gott tatsächlich nicht mit mir fertig wird. Was fertig ist, ist tot. Da geht nichts mehr. Aber ich hoffe zu bleiben, im Leben wie im Tod und über den Tod hinaus. Ich: eine Möglichkeit, mit der Gott noch rechnet – anstatt mich abzufertigen. Gott sei Dank bin ich noch nicht: erledigt.