Schloss Plüschow.
An der Wand hängt eine verwitterte Uhr - ohne Zeiger. Ihre Ziffern sind bedeutungslos geworden. Nichts wird gezählt, nichts zählt. Es gibt kein Davor und kein Danach. Kein Ungleichgewicht. Keine Täter und keine Opfer. Keine Deadline. Ein unschuldiges Unentschieden.
Wenn nichts von Dauer wäre, gäbe es auch nichts zu bedauern. Aber wer sollte Gott loben, wenn nicht einer, der „Ich!“ und „Hier!“ und „Jetzt!“ sagen kann. Der sich verrannt hat und Sehnsucht im Herzen trägt. Der sich oft freut und irrt. Der entschieden lebt, weil ihm gar nichts anderes übrigbleibt. Der frei ist, zu sündigen. Und zu lieben.
Ich blicke der Uhr ins leere Gesicht. So sieht man aus, wenn man aus dem Zusammenhang gerissen wird.